Wer die eigene Mobilitätslösung überdenkt, landet heute vielleicht zuerst beim Thema E-Bike. Vom ursprünglichen Vorurteil als Fahrrad für rüstige Rentner sind die Elektrofahrräder inzwischen weit entfernt. Immer mehr Menschen nutzen E-Bikes als kostengünstige und nachhaltigere Alternative für den eigenen Arbeitsweg. Durch die respektablen Reichweiten und verschiedenen Stärken der Unterstützung beim Fahren, die die meisten E-Bikes bieten, sind auch längere Arbeitswege kein Problem. Zusätzlich ist E-Bike Leasing für Privatpersonen genauso in Mode gekommen wie Dienstfahrrad Leasing über den Arbeitgeber. Kein Wunder also, dass die E-Bikes in den letzten Jahren zur größten Erfolgsgeschichte der Branche avancierten. Die Fahrrad-Händler in Deutschland konnten sich laut Zweirad-Industrie-Verband allein im letzten Jahr über ein Umsatzplus von 17 % freuen.
Wenn Sie jetzt interessiert sind, aber noch einige Fragen haben, versuchen wir, einige davon heute zu beantworten. Wir haben mit dem Fahrradexperten Jan Schneidewind von Little John Bikes, einem der größten Fahrradhändler Mitteldeutschlands, gesprochen und herausgefunden, worauf Sie beim Elektrofahrrad achten sollten und was wirklich wichtig ist
Inhaltsverzeichnis
Welche Vorteile bringt mir ein E-Bike?
Zu Beginn ist sicherlich der große Vorteil für die eigene Gesundheit zu nennen. Nur weil ein E-Bike durch einen Motor unterstützt wird, bedeutet das nicht, dass man nicht mehr in die Pedale treten muss. Laut unserem Experten fährt man dadurch sogar deutlich länger und weiter und übt so durch die längere Belastungsdauer einen größeren Reiz auf das Herz- und Kreislaufsystem aus. Hinzu kommt, dass man durch das Elektrofahrrad deutlich flexibler auf die Verkehrssituation reagieren kann. Je nach örtlicher Gegebenheit können Sie so einfach den Berufsverkehr umfahren und sparen sich so einiges an Stress. Egal ob Sie in einer eher ländlichen Gegend über die Feldwege fahren oder in einer Stadt die Fahrradinfrastruktur nutzen, kommt hier einiges an Fahrspaß auf. Das E-Bike muss natürlich auch nicht ausschließlich für den Arbeitsweg genutzt werden. In der Freizeit eine ausgiebige Fahrradtour zu machen, kann mit einem Elektrofahrrad richtig erholsam sein. Der erleichterte Fahrspaßfaktor hat also viele Fans hervorgebracht.
E-Bike, Pedelec, Elektrofahrrad, S-Pedelec? Was denn jetzt?
Auf den ersten Blick erscheinen die vielen verschiedenen Bezeichnungen sehr kompliziert, sind sie aber eigentlich gar nicht. E-Bike, Pedelec und Elektrofahrrad sind unterschiedliche Namen für das gleiche Fahrzeug. Es unterstützt den Fahrer mit bis zu 250 Watt und riegelt bei 25 km/h ab. Es gilt laut StVZO damit als Fahrrad, und Sie brauchen zum Fahren weder Führerschein noch Versicherung. Bei einem S-Pedelec ist das anders. S steht hier für Speed und der Name ist Programm. Ein solches Rad leistet bis zu 500 Watt und ermöglicht Geschwindigkeiten von weit über 40 km/h! Damit ist es allerdings versicherungspflichtig und benötigt eine entsprechende Fahrerlaubnis. Weiterhin ist die Nutzung von Radwegen untersagt und es besteht Helmpflicht.
Worauf muss ich bei einem E-Bike achten?
Grundsätzlich gibt es inzwischen für jeden Geschmack und jeden Einsatzzweck das passende E-Bike. Allerwichtigstes Kriterium sind zuallererst Ihre eigenen Nutzungsgewohnheiten. Aus diesen wird dann das perfekte Elektrofahrrad für Sie abgeleitet. Mit welchen E-Bike Kosten müssen Sie rechnen? Laut unserem Experten reicht die Preisspanne von ca. 2.000 Euro bis 6.000 Euro. Nach oben hin ist sie aufgrund möglicher Sonderwünsche allerdings offen. Auch am unteren Ende dieser Preisspanne lassen sich tolle Geräte finden, die viel Spaß machen. Doch wie unterscheiden sich die einzelnen Modelle?
Motor
Beim Motor wird neben der Leistung, hauptsächlich bei der Position am Rad, an dem er wirkt, unterschieden: Frontnabenantrieb, Mittelmotor und Hecknabenmotor.
Der Frontnabenantrieb ist dadurch, dass die Leistung am Vorderrad sitzt, sehr gewöhnungsbedürftig. Das Fahrverhalten ist dadurch ganz anders als bei einem nichtelektrischen Fahrrad. Durch die häufig geringere Leistung ist diese Art des Antriebs eher für Kurzstrecken auf flacher Landschaft und den Stadtverkehr geeignet. Den Frontnabenantrieb trifft man größtenteils im unteren Preissegment oder bei nachgerüsteten Fahrrädern an.
Das komplette Gegenteil ist der Hecknabenmotor. Durch das größere Gewicht und die Leistung auf dem Hinterrad sorgt er für besonders viel Gripp bei Steigungen und ein sehr sportliches Fahrgefühl. Dieses unterscheidet sich immer noch stark vom Fahrgefühl eines nichtelektrischen Rads, dennoch gibt es einige Enthusiasten, die den Hecknabenmotor besonders bei Mountainbikes auf bergigen Strecken schätzen. Auch in der Stadt ist er aber nicht zu verachten.
Der Mittelmotor ist der sehr beliebte Allrounder. Durch die Positionierung in der Mitte des Rads und den niedrigen Schwerpunkt ist das Fahrverhalten am nächsten an dem eines nichtelektrischen Fahrrads. Diese Art des Motors ist zudem für jedes Gelände empfehlenswert und somit immer eine Testfahrt wert.
Akku
Die unterschiedlichen Akkus unterscheiden sich hauptsächlich durch die Kapazität, die wiederum auf die Reichweite Auswirkungen hat, und die Positionierung am E-Bike. Zudem sind nicht alle Akkus problemlos vom Elektrofahrrad zu entfernen, was einen späteren Austausch oder eine Mitnahme in die eigenen vier Wände erschwert. In den meisten Fällen sind die Akkus auf dem Gepäckträger, am Rahmen oder im Rahmen integriert. Welche Positionierung Ihnen am ehesten zusagt, sollten Sie in einer Testfahrt herausfinden, da sich die Positionierung auf die Fahreigenschaften auswirken kann. Ein großer Akku ist nicht immer besser. Er kostet und wiegt mehr. Es ist auch hier vielmehr wichtig, den eigenen Anwendungszweck zu verstehen und den passenden Akku auszuwählen.
Grundsätzlich hält so ein Akku bei entsprechender sachgerechter Handhabung etwa 1.000 Ladezyklen aus. Das entspricht ca. 30.000 km Reichweite, die müssen erst mal gefahren werden. Die sachgerechte Handhabung umfasst dabei idealerweise eine trockene Lagerung bei Temperaturen zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Pro Jahr verliert ein E-Bike Akku ungefähr 3 % seiner Leistungsfähigkeit.
E-Bike Leasing für Privatpersonen
Es gibt einige Vorteile, die für ein E-Bike Leasing für Privatpersonen sprechen. Nicht jeder hat die 2.000+ Euro zur freien Verfügung, die ein neues E-Bike kostet. Die individuellen Konditionen sind dabei sehr unterschiedlich. Nach der Leasinglaufzeit können Sie in der Regel selbst entscheiden, ob Sie das E-Bike zum Restpreis erwerben, oder an den Händler zurückgeben möchten. Anbieter haben beispielsweise ein E-Bike Leasing für Privatpersonen im Angebot, bei dem die Konditionen individuell ausgehandelt werden. Durch ein Leasing sind Sie zudem flexibel und können in regelmäßigen Abständen ein neues E-Bike bekommen und sind so auf dem neusten Stand der Technik. Weiterhin ist die Wartung in den meisten Fällen im Leasingvertrag inkludiert und Sie müssen sich nicht zusätzlich darum kümmern. Laut unserem Experten kostet die Wartung eines E-Bikes ca. 150-200 Euro im Jahr, ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor. Sollten Sie selbstständig oder Freiberufler sein, können Sie zudem Steuervorteile geltend machen. Wenn Sie ohnehin vorhaben, das Elektrofahrrad am Ende der Laufzeit des Leasingvertrags zu erwerben, halten sich die Vorteile gegenüber einer herkömmlichen Ratenzahlung in Grenzen. Einen passenden Anbieter für ein E-Bike Leasing für Privatpersonen zu finden, gestaltet sich deutlich komplizierter als beim Dienstfahrradleasing. Letzteres ist inzwischen ein Standardprodukt, die Variante für Privatpersonen eher eine Nische.
Dienstfahrrad
Noch viel verbreiteter als E-Bike Leasing für Privatpersonen, ist das E-Bike Leasing über den Arbeitgeber, das sogenannte Dienstfahrrad. Hier kann die Leasingrate vom Bruttogehalt gezahlt werden und Sie sparen sich so bares Geld. Zusätzlich bieten viele Arbeitgeber einen Zuschuss. Einige Anbieter sind beispielsweise Little John Bikes, Jobrad oder Mein Dienstrad.
Für mehr Informationen zum Thema Dienstfahrrad aus Arbeitnehmer und Arbeitgebersicht empfehlen wir unseren Artikel „So bringt das Dienstfahrrad Ihr Unternehmen in Fahrt!“.
So kommen Sie außerdem an ein E-Bike
Die Beliebtheit von E-Bikes führt zu einer durchaus mit dem E-Auto Markt vergleichbaren angespannten Situation. Viele Menschen wollen ein E-Bike, aber manchmal gibt es einfach keine mehr zu dem passenden Preis. Wir zeigen Ihnen, welche Möglichkeiten Sie haben, wenn Sie nicht auf Anhieb fündig werden.
Eine nicht zu unterschätzende Anlaufstelle: Das Fahrradgeschäft vor Ort
Fahrradgeschäfte gibt es in fast allen Orten, ein Besuch lohnt sich. Die meisten bieten heutzutage neben den klassischen nichtelektrischen Fahrrädern auch E-Bikes an. Fahrradgeschäfte, wie natürlich unter anderem auch Little John Bikes, bieten zudem eine individuelle Beratung und die Möglichkeit zur Testfahrt. Hier finden Sie manchmal auch lokale Schnäppchen, die gar nicht im Internet zu finden sind. Im Fall eines Defekts oder Problemen mit dem E-Bike haben Sie zusätzlich direkt einen Ansprechpartner vor Ort.
E-Bike Verleih – Der Stresstest
Falls Sie interessiert, aber noch etwas unentschlossen sind, bietet sich ein E-Bike Verleih an. Je nach Miet- oder Abomodell kommen Sie hier testweise in die Vorzüge eines Elektrofahrrads. So finden Sie direkt im Test über einen längeren Zeitraum heraus, ob die Mobilitätslösung etwas für Ihren Alltag ist. Natürlich ist diese Möglichkeit auch perfekt, wenn Sie nur im Sommer in Ihrer Freizeit eine E-Bike-Tour angehen wollen, ohne den durchaus hohen Vollpreis zahlen zu müssen.
Augen auf: E-Bike Leasing Rückläufer
Besonders Schnäppchenjäger sollten ihre Augen nach E-Bike Leasing Rückläufern offenhalten. Durch die im Leasingvertrag inkludierte Wartung und Serviceleistung, sind diese oft in sehr gutem Zustand und zusätzlich häufig generalüberholt. Durch die nicht besonders lange Laufzeit eines Leasingvertrages, bekommen Sie so auch ein einigermaßen aktuelles Modell zum reduzierten Preis. Leider sind die Rückläufer sehr gefragt und schnell wieder vom Markt, es hilft also nur aufmerksam bleiben und den Markt beobachten!
Pedelecs und E-Bike Leasing – Eine echte Mobilitätsalternative
E-Mobilität fängt nicht erst bei vier Rädern an. Der Siegeszug der E-Bikes ist nicht mehr aufzuhalten. Immer mehr Menschen kommen auf den Geschmack und gestalten mit ihrer Hilfe den eigenen Arbeitsweg gesünder, flexibler und nachhaltiger. Es gibt einige Dinge, auf die man vor einem Kauf oder einem Leasing nachdenken sollte, am wichtigsten ist laut unserem Experten Jan Schneidewind aber immer die eigene Nutzung. Ein E-Bike Leasing für Privatpersonen hat einige Vorteile, finanziell lohnender ist aber immer ein E-Bike Leasing über den Arbeitgeber. Alternativ gibt es noch einige Möglichkeiten wie der E-Bike Verleih oder der Kauf von E-Bike Leasing Rückläufern, die man in Betracht ziehen sollte.
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