Braucht ein Bäcker ein E-Auto? Die BÄKO Ost eG hat es herausgefunden.

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Lesedauer: 3 Minuten
Braucht ein Bäcker ein E-Auto? - Beitragsbild

Passen Elektroautos in den Alltag eines mittelständischen Unternehmens? 8 Wochen lang haben wir die BÄKO Ost eG bei ihrem Elektroautotest begleitet. Über die Erfahrungen, Erkenntnisse und Zukunftspläne haben wir uns mit Dr. Daniel Linke – Vorstand der BÄKO Ost eG – unterhalten.

Braucht ein Bäcker ein Elektroauto? Diese Frage hat sich die BÄKO Ost eG gestellt. Als Genossenschaft für Bäcker, Konditoren und Pfefferküchler begleitet sie ihre Mitgliedsbetriebe auf dem Weg in die Zukunft. Zu dieser gehört Elektromobilität zweifelsohne dazu: „Weil die Betriebe sich mit alternativen Antrieben beschäftigen müssen und sich die Frage stellt, wie Elektromobilität in den Betrieben sinnvoll genutzt werden kann“ meint Dr. Linke.

Um herauszufinden, wie es um die Praktikabilität von Elektrofahrzeugen in der Region steht, hat die BÄKO Ost gemeinsam mit der ENSO Energie Sachsen Ost AG (seit 01.01.2021 umfirmiert in SachsenEnergie AG) in den vergangenen 8 Wochen 2 Elektroautos getestet. Wie der Test verlaufen ist und ob die Genossenschaft mit ihren Mitgliedsunternehmen in naher Zukunft auf Elektromobilität umschalten wird, haben wir von Vorstand Dr. Daniel Linke erfahren. Im Video erzählt er uns, zu welchen Erfahrungen und Erkenntnissen das Unternehmen gekommen ist. Außerdem konnten wir eine der 28 Testfahrer*innen zu ihren persönlichen Erfahrungen befragen.

 

„Eine Überraschung gab es. Lange Ladezeiten waren bei kaum einem unserer Tester ein Thema, obwohl wir das vermutet hatten.“

SO HAT DIE BÄKO Ost GETESTET

Hierfür standen der BÄKO Ost ein BMW i3 und ein VW e-Golf für je 4 Wochen zur Verfügung. 28 Mitarbeiter*innen haben an diesem Test teilgenommen. Sie absolvierten dabei vor allem ihren Arbeitsweg, Erledigungen zu Hause und fuhren am nächsten Morgen wieder zurück ins Unternehmen nach Klipphausen. Jeder einzelne sollte für sich und die BÄKO Ost herausfinden, wie Elektromobilität funktioniert, wie sich Elektroautos überhaupt fahren und wie einfach das Laden gelingt. Ein Feedbackbogen sollte dann genauere Erkenntnisse über Alltagstauglichkeit, jeweiligen Einsatzzweck und Fahrerlebnis liefern.

 

VIELE ERKENNTNISSE UND EINE ÜBERRASCHUNG

Im Vorfeld der Testphase überwog die Überzeugung, dass lange Ladezeiten den Fahrer*innen die größten Sorgen bereiten werden. Für die meisten spielte das allerdings überhaupt keine Rolle, wie Dr. Linke feststellt: „Eine Überraschung gab es. Lange Ladezeiten waren bei kaum einem unserer Tester ein Thema, obwohl wir das vermutet hatten.“ Da die Fahrzeuge immer wieder am Unternehmensstandort tagsüber aufgeladen wurden, waren sie abends startklar für die nächste Fahrt. Denn für den Großteil der Tester ist eine Ladung für den Weg zur Arbeit und wieder nach Hause vollkommen ausreichend. „Die meisten mussten zu Hause gar nicht nachladen“, erinnert sich der Geschäftsführer. Das Hauptaugenmerk lag bei den Testfahrer*innen dann schnell auf der Fahrleistung. So beschreibt zum Beispiel Melanie Seidel ihre Überraschung darüber, wie geräuscharm das Elektroauto fuhr und wie zügig sie damit unterwegs war.

  • Ein Ergebnis des Feedbackbogens, der von den Testfahrer*innen ausgefüllt wurde

Beitragsbild Infografik Testfahrer

Insgesamt gab es von den Tester*innen ein überwiegend positives Feedback zum Probebetrieb der beiden Elektroautos. Über die Hälfte der Befragten meinte, dass Elektromobilität eine gute Art der Mobilität sei. Die zurzeit noch hohen Anschaffungskosten der Elektroautos betrachten einige jedoch skeptisch. „Daher muss sicherlich etwas am Preis-Leistungs-Verhältnis der Fahrzeuge getan werden“, so die Einschätzung von Melanie Seidel. Der Test hat zudem den Mitarbeiter*innen nicht nur eine persönliche Erfahrung ermöglicht. Gleichermaßen sind sie jetzt in der Lage, mit den Bäckereibetrieben auf Augenhöhe zum Thema Elektromobilität zu kommunizieren.

DER BÄCKER, DAS ELEKTROAUTO UND WACHSENDE EINSATZMÖGLICHKEITEN

Ob nun der Bäcker ein Elektroauto für sein Unternehmen braucht oder nicht, hängt für Dr. Linke vom Einsatzzweck ab. Filialen, bei denen die Verkäufer*innen regelmäßig zwischen den Standorten wechseln müssen, eignen sich prinzipiell für den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Auch schnelle Lieferungen lassen sich damit gewährleisten. Schließlich liegen die Fahrstrecken der Bäckereien im Durchschnitt bei rund 80 Kilometern pro Tag.

„Definitiv sehen wir Einsatzmöglichkeiten für die BÄKO und unsere Mitgliedsunternehmen.“

Auch in seinem eigenen Unternehmen sieht er Potential, vor allem als Einsatzfahrzeug für Auszubildende und Kurierfahrten. Der große Aktionsradius von Außendienst und Monteuren lässt sich mit den Reichweiten der Fahrzeuge aktuell aber noch nicht abbilden.“, schränkt Dr. Linke die mögliche Nutzung von Elektroautos in naher Zukunft ein. Generell steht er dem Thema Elektromobilität allerdings offen gegenüber: „Ich kann mir Elektrofahrzeuge im Fuhrpark der BÄKO vorstellen, wenn das Thema Ladezeiten und Ladeinfrastruktur geklärt wird. Aber da gibt es Möglichkeiten der ENSO, über die wir einfach noch einmal reden müssen.“

Sie wollen auch die Potentiale von Elektrofahrzeugen in Ihrem Unternehmen ermitteln und Elektromobilität erleben? Dann schreiben Sie uns: 

Ein Beitrag von Stefan Oswald

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