Ein Krankenhaus trägt Verantwortung – für die Gesundheit seiner Patienten und für seine Mitarbeiter. Aber trifft dies auch für die Umwelt und die Luftqualität der Stadt Dresden zu?
Für das Uniklinikum Dresden ist die Antwort darauf klar. Im Dezember wurden deshalb sechs öffentliche Ladepunkte eröffnet und vier neue E-Autos zugelassen. Die Mobilitätsoffensive ist Teil der Umweltinitiative „Carus Green“. In unserem Video erläutert die Projektkoordinatorin und Umweltbeauftrage des Uniklinikum Dresden, Monika Brandt, die Beweggründe.
Im Jahr 2018 wurde an den drei Messstationen im Dresdner Stadtgebiet 27-mal der Tagesmittelwert für Feinstaub überschritten. Die Landeshauptstadt liegt somit in der Häufigkeit der Überschreitungen hinter Leipzig und vor Chemnitz. Besonders ältere Dieselfahrzeuge und Verbrenner haben nach wie vor großen Einfluss auf die Feinstaubbelastung und auf den Anteil an Stickstoffdioxid, so die Stadt Dresden. Beide Emissionsarten haben einen wesentlichen Einfluss auf die Atemwege und somit die Gesundheit der Dresdner Bürger. „Das Dresdner Uniklinikum ist als Haus der Maximalversorgung ein großer Ressourcenverbraucher. Die Verantwortung gegenüber der Umwelt ist uns bewusst und auch die Nachhaltigkeit spielt eine wichtige Rolle“, sagt der Kaufmännische Vorstand Wilfried E. B. Winzer.
Im Interview: Die Betriebsbeauftragte für Umwelt und Abfall Monika Brandt spricht über die Gründe für die Elektromobilitätsoffensive des Uniklinikums Dresden.
Das Universitätsklinikum Dresden setzt auch deshalb auf eine präventive Mobilitätsoffensive: Im Dezember 2018 wurden vier neue Elektrofahrzeuge angeschafft, ein VW e-Up, zwei Nissan Kastenwagen sowie ein Nissan Leaf. Alle Fahrzeuge kommen unterschiedlich zum Einsatz. So unterstützt beispielsweise der VW e-Up den mobilen Palliativdienst, der unheilbar kranke Kinder und Erwachsene medizinisch unterstützt.
Hinzu kommen nun die sechs öffentlichen Ladepunkte, die Besuchern, Patienten und Mitarbeitern des Uniklinikums zur Verfügung stehen. Geplant, installiert und betrieben werden die Wallboxen mit bis zu 22 kW Ladeleistung von DREWAG. Dr. Kathrin Kadner – Abteilungsleiterin Vertrieb Geschäftskunden bei der DREWAG erläutert: „Die Errichtung von sechs weiteren öffentlichen Ladepunkten ist ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung der Attraktivität einer nachhaltigen Mobilität in der Stadt Dresden. Wenn die Dresdnerinnen und Dresdner an zentralen wichtigen Punkten wie dem Universitätsklinikum Strom tanken können, zum Beispiel während der Arbeit oder während eines Besuchs im Klinikum, erhöht das die Akzeptanz der Elektromobilität in der Stadt.“
Zum Laden muss ein Parkticket gelöst werden, anschließend können die Ladepunkte von Gästen, Besuchern, Patienten oder anderen E-Autofahrern genutzt werden. Gestartet und bezahlt werden kann der Ladevorgang mit gängigen Zugangs- und Abrechnungssystemen wie dem StromTicket, der e-Charging App oder via e-Roaming (RFID-Karte, Ladeschlüssel). Die Wallboxen mit Typ 2-Stecker sind 24/7 erreichbar und in zahlreichen digitalen Ladekarten hinterlegt, sodass diese auch unterwegs im Auto oder im Smartphone leicht zu finden sind. Weitere E-Autos und Ladepunkte sollen folgen.
SIND ELEKTROMOBILITÄT UND KLIMASCHUTZ FÜR EIN KLINIKUM RENTABEL?
Für das Uniklinikum Dresden stand bei der Entscheidung zur Elektromobilität keine reine Kostenkalkulation im Vordergrund. Insbesondere die Anschaffung der Elektrofahrzeuge, die teilweise erheblich teurer sind als ein Benziner oder Diesel, konnte nur mit externen Mitteln wie Spenden gestemmt werden. E-Autos verbessern jedoch beispielsweise die Luftqualität, da sie emissionsfrei unterwegs sind. So ist die Elektromobilität auch ein Mittel zur Prävention von Atemwegserkrankungen. „Auch bei den Mitarbeitern kommen die E-Autos sehr gut an. Sie sind gut zu fahren und leisten einen Beitrag zur Gesundheitsförderung der Patienten und Mitarbeiter selbst“, erklärt die „Carus Green“-Koordinatorin Monika Brandt.
FAZIT: Für das Uniklinikum Dresden ist ELEKTROMOBILITÄT EIN RELEVANTER BESTANDTEIL EINER UMWELTSTRATEGIE
Das Uniklinikum Dresden als Maximalversorger, aber auch Energie-Großverbraucher, ist ein gutes Beispiel dafür, wie ein Unternehmen auch bei schwierigen Voraussetzungen Verantwortung übernehmen kann. Als Gesundheitsversorger ist es auch präventiv daran interessiert, die Umwelt und besonders die Luft zu schützen. Elektrofahrzeuge können hierzu einen Beitrag leisten. Dafür braucht es jedoch das Engagement der Mitarbeiter und die Unterstützung durch den Vorstand bzw. die Geschäftsführung. Ein produzierendes Unternehmen, bei dem Umweltschutz und Elektromobilität auch an erster Stelle stehen, stellen wir in diesem Video vor.
Welches Potential sehen Sie für Ihr Unternehmen bzw. Ihre Flotte? Kommentieren Sie hier oder auf Facebook oder stellen Sie uns Fragen via E-Mail an .