Lohnt sich der Umstieg auf Elektrofahrzeuge oder sollten Unternehmer noch warten? Die Antwort hängt von bestimmten Rahmenbedingungen ab und kann von Branche zu Branche unterschiedlich ausfallen. Wir zeigen Ihnen im Branchenvergleich, bei welchen Wirtschaftszweigen die größten Potentiale für den Einsatz von Elektroautos liegen.
Wer seinen Fuhrpark auf Elektrofahrzeuge umstellen will, beschäftigt sich nicht nur mit dem bloßen Austauschen von konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Denn häufig soll gleichzeitig auch ein Mentalitätswechsel im Unternehmen vollzogen werden. Außerdem spielen Imagefragen und Nachhaltigkeitsgedanken eine große Rolle. Daher sind sich Unternehmer unter Umständen unschlüssig, ob sich ein Umsteigen auf Elektrofahrzeuge in ihrer Branche lohnt. Wir zeigen Ihnen daher heute, welche Rahmenbedingungen branchenunabhängig gelten und welche Bereiche prädestiniert für den Einsatz von Elektroautos sind.
BEI DIESEN RAHMENBEDINGUNGEN LOHNT SICH DAS UMSCHALTEN
Generell lässt sich im Branchenvergleich in den meisten Bereichen Anwendungsfälle finden, die mit Elektrofahrzeugen umgesetzt werden können. Großes Potential weisen vor allem Unternehmen auf, die besonders regional aktiv sind. Schließlich steht dann die Frage nach der Reichweite eher im Hintergrund, da hauptsächlich Kurzstrecken absolviert werden und die Fahrzeuge meist nachts auf dem Betriebsgelände aufgeladen werden können. Für kurze Dienstreisen bietet das Angebot an Elektroautos eine große Bandbreite, um allen Ansprüchen an Komfort und Ausstattung gerecht zu werden. Auch im Logistikbereich stehen bereits einige Kleintransporter zu Verfügung, die für den Warentransport im näheren Umfeld hervorragend geeignet sind. Die Deutsche Post AG stellt dies seit einiger Zeit mit dem StreetScooter unter Beweis. Das Tochterunternehmen, die StreetScooter GmbH, hat die Fahrzeuge an den Bedarf des Logistikunternehmens angepasst und bietet die Nutzfahrzeuge mittlerweile auch anderen Unternehmen an.
Im Grunde lassen sich folgende Randbedingungen definieren, bei denen sich das Umschalten besonders lohnt:
- Beim Großteil der Fahrten handelt es sich um Kurzstrecken
- Die Fahrzeuge können normalerweise nachts auf dem Firmengelände aufgeladen werden
- Fahrten führen durch Umweltzonen und Fahrverbotsbereiche
Neben diesen wirtschaftlichen Faktoren spielt selbstverständlich auch der Imagegewinn eine große Rolle. Unternehmen, die auf Elektrofahrzeuge setzen, werden als modern und zukunftsweisend wahrgenommen.
BRANCHENvergleich: Wo besteht UMSCHALTPOTENTIAL?
Wir möchten Ihnen nun beispielhaft einige Branchen vorstellen, bei denen sich das Umschalten auf Elektrofahrzeuge vorzugsweise lohnt. Außerdem beleuchten wir die Besonderheiten der jeweiligen Einsatzgebiete und erläutern, was es zu beachten gilt.
HANDWERK
Im Handwerk fällt vor allem eine Vielzahl an Kurzstrecken an. Zudem kommen meist PKW oder Kleintransporter zum Einsatz. Nicht zuletzt sind auf dem Firmengelände wahrscheinlich bereits ausreichend Stellplätze vorhanden, die problemlos mit einer Ladesäule nachgerüstet werden können.
Empfehlenswert ist eine Ergänzung der Flotte mit konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Dadurch können überregionale Aufträge, die über weite Strecken und mehrere Tage hinweg bearbeitet werden, abgedeckt werden, sollte die Ladesituation vor Ort unklar sein.
ESSENSLIEFERDIENSTE
Auch Lieferdienste, die innerhalb einer Stadt oder deren Umland Lebensmittel ausliefern, verfügen über großes Potential für den Einsatz von Elektrofahrzeugen. Die Fahrzeuge kommen mehrmals am Tag zum Unternehmensstandort zurück und absolvieren kurze Strecken innerhalb eines engen Raumes.
Je nach typischer Liefermenge lohnt sich beim Umschalten auf Elektrofahrzeuge in diesem Bereich auch ein Blick auf kleinere Fahrzeuge. Besonders Lieferanten in urbanen Räumen werden davon profitieren.
AMBULANTE PFLEGEDIENSTE
Pflegedienste, die Patienten im eigenen Zuhause pflegen, sind ausschließlich regional unterwegs. Außerdem werden die Touren im Vorfeld geplant und die Fahrzeuge können auf dieser Grundlage optimal eingeteilt werden.
Eine Mischung der Flotte mit konventionell angetriebenen Fahrzeugen lohnt sich dann, wenn es, aus der Erfahrung der Vergangenheit heraus, häufig zu ungeplanten Fahrten kommt. Außerdem sollten ausreichend Ladepunkte für das Laden über Nacht bereitgestellt werden. Gleichzeitig können Elektrofahrzeuge auch der Fachkräftegewinnung dienen, wenn sie ihnen auch für private Fahrten zur Verfügung gestellt werden.
STADTVERWALTUNG
Ein großes Potential für Elektromobilität bietet auch die Verwaltung einer Stadt. Die Wege sind im Allgemeinen kurz. Fahrten müssen zudem nicht zwangsläufig am Ausgansort enden, da die Fahrzeuge zwischen den verschiedenen Teilen der Verwaltung zum Einsatz kommen und über den Tag hinweg von wechselnden Personen genutzt werden.
Ladepunkte mit Schnellladefähigkeit sollten an allen Parkplätzen der Stadtverwaltung eingerichtet werden, um ein unkompliziertes Aufladen zwischendurch zu ermöglichen.
DIESE SCHRITTE LIEGEN AUF DEM WEG ZUM UMSCHALTEN
Unabhängig vom Branchenvergleich gilt überall, dass Sie sich mit Ihrem derzeitigen Fuhrpark auseinandersetzen sollten. Eine Analyse der bestehenden Flotte ist unerlässlich – nicht nur um das Potential für Elektromobilität zu ermitteln, sondern auch um den Fahrzeugpool generell zu optimieren. Außerdem lässt sich so am besten feststellen, ob und wie viele Fahrzeuge mit konventionellem Antrieb noch benötigt werden. Im Zuge dessen sollten Sie auch die Umsetzung planen.
Denn Umschalten auf Elektromobilität bedeutet nicht nur ein paar Fahrzeuge durch Elektroautos auszutauschen, sondern bedarf auch der Beteiligung der Mitarbeiter, möglicherweise einer Entscheidung für eine Buchungssoftware sowie Anpassungen der Organisation des Fuhrparkmanagements. Auch die Installation der Ladeinfrastruktur sollte in dieser Phase bereits bedacht und geplant werden. Nicht zuletzt lohnt sich eine Wirtschaftlichkeitsberechnung, um Fahrten nach Abschluss der Fuhrparkoptimierung planen und auf die entsprechenden Fahrzeuge verteilen zu können. Bei diesem komplexen Thema beraten wir Sie gern, zum Beispiel bei der Prüfung von Fördermöglichkeiten Ihres Umstiegs auf Elektromobilität!
SO GEHT UMSCHALTEN BEI DER 1ST MOULD GMBH
Umschalten auf Elektromobilität erweist sich bereits heute in vielen Branchen als sinnvoll und wirtschaftlich. Auf umschalten.de haben wir Ihnen bereits einige Unternehmen vorgestellt, die diesen Schritt erfolgreich gegangen sind. Eines davon ist die 1st Mould GmbH aus Pirna. Im Vordergrund stand hier vor allem der Nachhaltigkeitsaspekt. Das Unternehmen wollte mit gutem Beispiel voran gehen und anderen Unternehmerinnen und Unternehmern zeigen, wie es gehen kann. Seit dem „Wagen des Absprungs“, wie Geschäftsführer Max Stauß die Intention des Unternehmens beschreibt, wurden 8 Elektroautos angeschafft und dienen nun den Mitarbeitern für ihre Dienstreisen. Die ganze Geschichte lesen Sie in unserem Interview mit Max Stauß bei unserem Besuch vor Ort.
WENN SICH DAS UMSCHALTEN NOCH NICHT GANZ ANBIETET
Dass der Umstieg auf Elektrofahrzeuge in vielen Branchen sinnvoll sein kann, konnten wir Ihnen bereits zeigen. Aber was tun, wenn Ihr Unternehmen diese Bedingungen nicht oder nur kaum erfüllt? In diesem Fall lohnt sich ein Blick auf Varianten der unternehmensübergreifenden Zusammenarbeit. Hierfür bieten sich zum Beispiel Standortgemeinschaften in Gewerbegebieten an. Durch eine gemeinsame Nutzung eines Fuhrparks sinken nicht nur die Kosten, sondern die Partner minimieren auch das Risiko der Fahrzeuganschaffung.
Fazit Branchenvergleich: UMSCHALTEN LOHNT SICH
Elektrofahrzeuge sind seit geraumer Zeit nicht nur eine gute Alternative, sondern in einigen Branchen sogar bereits die bessere Wahl. Im Branchenvergleich konnten wir einige Bereiche ausmachen, in denen sich der Umstieg besonders anbietet. Mit diesem Artikel wollen wir Ihnen die Entscheidung zum Umschalten erleichtern. Sollten Sie weitere Fragen haben, dann helfen wir Ihnen gern weiter!