Im Berufsalltag stehen Sie als Fuhrparkleiter immer wieder vor der schwierigen Überlegung, welche Investitionen in die Mobilität sich wirklich lohnen. Wie viele Nutzer haben vielleicht auch Sie noch Zweifel, ob und wann Elektroautos als Dienstfahrzeug wirklich taugen. Manchmal sind es aber auch die Geschäftsführer, die Ihnen Löcher in den Bauch fragen. Können vielleicht auch E-Bikes Ihre Kollegen noch mobiler machen?
Sven Hirschmann, Mitarbeiter im Fuhrpark der SachsenEnergie, gibt im Gespräch mit umschalten.de aufschlussreiche Antworten. Er berichtet von den eigenen Erfahrungen mit einem Fuhrpark, in dem zur Zeit insgesamt 96 Elektrofahrzeuge im Einsatz sind. Beste Voraussetzungen sein Wissen in Ihren eigenen Fuhrpark einzubringen. Bequem, sauber, schnell: Darum sind E-Autos und E-Bikes die idealen Dienstwagen in der Stadt!
Für Fuhrparkleiter: 7 FRAGEN ZUM ELEKTROAUTO ALS DIENSTWAGEN
Welche Vorteile hat ein Unternehmen, das im Fuhrpark auf E-Autos statt auf Benziner setzt?
„Ein großer Vorteil sind die geringeren Unterhaltskosten. Auch sind die Inspektionskosten meistens geringer, ebenso wie die Kfz-Steuer. Die Bedienung unterscheidet sich nicht grundlegend von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Die Abdeckung von Lademöglichkeiten hingegen ist noch ausbaufähig, besonders im ländlichen Gebiet. Einheitliche Bezahlmöglichkeiten wie das StromTicket müssen sich zudem noch stärker durchsetzen.“
Sie und Ihre Kollegen sind selbst regelmäßig elektrisch unterwegs. Was sagen die Nutzer von E-Dienstautos?
„Wer einmal elektrisch unterwegs war, weiß die Vorteile zu schätzen. Das leise Fahrverhalten, der Automatikschaltungs-Komfort und die häufig gute Ausstattung sind die schönsten Nebensachen der Elektromobilität. Im dienstlichen Stadtverkehr gibt es deswegen bei uns viele „Stammfahrer“. Außerdem haben wir eine größere Anzahl von Elektrofahrzeugen, die Mitarbeitern fest zugeordnet sind.“
Wenn der Fuhrpark größer ist: Was gilt es zu beachten, wenn mehrere E-Dienstfahrzeugen angeschafft werden?
„Ein Lademanagement ist bei einer größeren Anzahl von Fahrzeugen quasi unabdingbar. Es sorgt dafür, dass zu Stoßzeiten – etwa, wenn zum Feierabend viele Fahrzeuge zurückkehren und angeschlossen werden – nicht alle gleichzeitig laden und so das Stromnetz überlasten. Für „Einsteiger“ genügt jedoch eine Steckdose.“
Benötigen die Fahrer eine separate Einweisung?
„Viele Erstnutzer von E-Fahrzeugen möchten in Ruhe an das Auto herangeführt werden. Erforderlich ist das jedoch nicht, da die Bedienung sich nicht wesentlich zu Autos mit Verbrennungsmotor unterscheidet.“
Welche Kfz-Typen eignen sich besonders als E-Dienstfahrzeug?
„Aus unserer Erfahrung im Versorgungsgebiet ist es sinnvoll, PKW und kleinere Lieferfahrzeuge insbesondere für Stadtfahrten und kürzere Überlandstrecken einzusetzen.“
Welchen Anteil haben E-Autos am gesamten Fuhrpark?
„Über alle Typen hinweg ist jedes 10. Fahrzeug bei uns ein Stromer. Dazu gehören neben Autos aber auch beispielsweise Spezialfahrzeuge oder Transporter.“
Was wird denn häufiger ausgeliehen: Benziner oder Elektro-Auto? Und wie hoch ist Auslastung?
„E-Fahrzeuge werden überwiegend für Stadtfahrten und Strecken bis zu 100 Kilometer genutzt. Bei Dienstreisen, beispielsweise in andere Bundesländer, sind aktuell noch die Verbrenner beliebter. Die meisten Strecken aber fallen im Alltag kürzer aus. Für diese sind die E-Fahrzeuge ziemlich beliebt, im Durchschnitt ist jedes täglich mindestens einmal im Einsatz.“
Fuhrparkleiter Spezialwissen: 3 FRAGEN ZUM E-BIKE ALS IDEALE ERGÄNZUNG
Kommen wir zu unserem zweiten Thema. Eignen sich auch E-Bikes als Dienstfahrzeuge?„Immer mehr Mitarbeiter nutzen auch unsere Elektro-Fahrräder, beispielsweise für Wege zwischen den Hauptverwaltungen oder für kurze Fahrten innerhalb des Stadtgebiets.“
Was sollten E-Radfahrer beachten?
„Bei der dienstlichen Nutzung der E-Bikes gilt bei uns eine Helmpflicht. Derzeit können wir jedoch noch keinen Helmverleih anbieten. Wie bei anderen Fahrzeugen sind jedoch alle Dienstfahrten mit dem E-Bike betrieblich versichert.“
Wie werden die Elektro-Räder angenommen?
„Obwohl unsere zwei E-Bikes erst seit Kurzem über unser internes Buchungssystem ausleihbar sind, werden die Fahrräder bereits fleißig genutzt. Das tolle Wetter in den vergangenen Monaten hat dazu aber bestimmt beigetragen.“
Fazit Fuhrparkleiter brauchen viel aktuelles Know-how!
Wir hoffen wir konnten Ihnen ein paar interessante Antworten geben, die Sie in Ihren Betrieb einbringen können. Eins ist klar, ein Fuhrparkleiter muss stets über die neusten Entwicklungen im Bereich Mobilität informiert sein. Haben Ihnen Fragen zur E-Mobilität gefehlt, die Ihnen noch unter den Nägeln brennen? Schreiben Sie uns in die Kommentare oder auf unserer Facebook-Seite. Fuhrparkmitarbeiter Sven Hirschmann steht Ihnen hier auch weiterhin Rede und Antwort.