Wie lade ich ein E-Auto? Vielleicht haben Sie sich diese Frage oder eine ähnliche schon mal gestellt. Ob unterwegs oder zu Hause: Das Laden eines Elektroautos ist nicht schwierig und dauert an einer Schnelladesäule mit dem richtigen Fahrzeug nur wenige Minuten. Unsere Azubis Lydia und Chris zeigen im Video, wie ein Ladevorgang abläuft.
Die Bedienung einer Ladesäule ist in der Regel einfach und intuitiv. Unsere Azubis zeigen in ihrem neuen Video, welche Schritte Sie bei einem Ladevorgang beachten sollten. In unserem Artikel beantworten wir die häufigsten Fragen rund ums Laden eines E-Autos.
Unsere Azubis zeigen im Video, wie das Laden an einer Ladesäule von DREWAG funktioniert.
WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN NORMALLADEN UND SCHNELLADEN?
Für die Frage „Wie lade ich ein E-Auto“ muss man zunächst zwischen dem Normalladen und dem Schnellladen unterscheiden. Der Blog „goingelectric.de“ führt derzeit 37 rein elektrische Fahrzeugmodelle auf, natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Auch wenn diese teilweise erst in 2019 auf den Markt kommen, fällt doch auf: Bereits 27 E-Modelle können mit Schnellladestationen verbunden werden. Denn für die weitere Förderung der Verkehrswende braucht es neben einem dichteren Ladenetz auch schnellere Ladevorgänge.
Werden die Elektroautos mit einer Ladeleistung bis 22 kW geladen, spricht man vom Normalladen. Das ist der Fall, wenn ein Elektroauto an einer Normalladesäule oder zu Hause an der Steckdose geladen wird. Da die Elektroautos durch einen Gleichstromakku betrieben werden, muss der im öffentlichen Stromnetz vorhandene Wechselstrom in Gleichstrom umgewandelt werden. Hierfür werden sogenannte Gleichrichter benötigt, die im Elektroauto eingebaut sind. Um die Kosten und das Gewicht des Elektroautos zu minimieren, werden Gleichrichter mit geringeren Leistungen verbaut. Das hat zur Folge, dass die Ladevorgänge länger dauern. Da ca. 80 Prozent der Ladevorgänge zu Hause stattfinden, sind längere Ladezeiten akzeptabel. Für das Normalladen werden folgende Steckertypen eingesetzt.
Bei längeren Fahrten kann es erforderlich sein, unterwegs zu tanken. Dafür stehen die öffentlichen Ladesäulen zur Verfügung. Um hier das Auto aufzutanken, möchten E-Fahrer natürlich nicht stundenlang warten müssen. Deshalb werden an öffentlichen Ladepunkten oftmals Schnelllader eingesetzt. Sie laden den Elektroakku im Unterschied zum Normallader mit Gleichstrom. Die erforderlichen Gleichrichter sind in der Ladesäule verbaut. Da in diesem Fall das Gewicht und die Kosten des Gleichrichters eine untergeordnete Rolle spielen, werden in der Regel höhere Ladeleistungen ab 50 kW aufwärts bereitgestellt. Aktuell können jedoch nicht alle Elektroautos mit Gleichstrom laden. Hierfür sind spezielle Ladestecker erforderlich. Die amerikanischen- und europäischen Hersteller haben sich auf das CCS (Combined-Charging-System) geeinigt. Die asiatischen Hersteller verwenden den CHAdeMO Stecker.
Die meisten Elektroautos können aktuell mit ca. 40 kW Gleichstrom tanken. Man geht davon aus, dass zukünftig wesentlich höhere Ladeleistungen möglich sind. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, werden in Dresden sogenannte High Power Charger (HPC) installiert.
Am MOBIpunkt am Pirnaischen Platz in Dresden gibt es bereits einen High Power Charger. Die zukünftige Generation von Elektroautos kann dann den Akku mit 150 kW laden. Mit dieser Technologie dauert eine 80-Prozent-Ladung eines BMW i3 mit einer 42 kWh Batterie gerade einmal ca. 15 Minuten.
Für E-Bikes werden in der Regel Ladeleistungen von nur 3,7 kW genutzt, auch der Garagen-Steckdosenanschluss mit 2,3 kW genügt hier zumeist völlig. Wenn Sie Ihr E-Auto zu Hause oder in einem betrieblichen Fuhrpark laden wollen, geht das am einfachsten mit einer Wallbox mit wahlweise 11 oder 22 kW Ladeleistung. Da das Auto hier in der Regel über Nacht steht, kann ein Ladevorgang auch länger brauchen, ohne zeitliche Einbußen hinnehmen zu müssen.
CHADEMO, CCS UND TYP 2 – WAS BEDEUTEN DIESE STECKERNAMEN?
Bei der Frage „Wie lade ich ein E-Auto“ sind viele Menschen von den verschiedenen Steckertypen eingeschüchtert. Der Schuko-Stecker ist vielen bekannt. Diese normale Haushaltssteckdose verträgt maximal 10 Ampere Strom und ermöglicht eine Leistungsabgabe von 2,3 kW. Für moderne E-Autos ist das zu wenig, das Laden dauert zu lange und man riskiert Ausfälle und Schäden am hauseigenen Stromnetz. Aus diesem Grund wurden neue, speziell auf Elektro-Fahrzeuge ausgerichtete Ladeanschlüsse entwickelt. Europäische Hersteller bevorzugen dabei aktuell den Typ 2 für Wechselstrom sowie die Weiterentwicklung CCS für Gleichstrom. Nur mit Gleichstrom sind Ladeleistungen von über 22 kW möglich.
Einen Typ 2-Stecker finden Sie an vielen normalen Ladestationen sowie an den Wallboxen, die Sie zu Hause installieren können. Einen CCS-Stecker nutzen die Schnellladestationen, damit E-Autos bei einem Halt schnell geladen werden können. Insbesondere asiatische Hersteller nutzen zudem Typ 1 sowie den CHAdeMO-Anschluss. Achten Sie beim Kauf bzw. bei der Ausleihe auf den Hersteller: Zwar bieten die meisten Ladestationen in Deutschland alle vier üblichen Typen an, ausnahmslos trifft das jedoch nicht zu. Gerade der Typ 1 Anschluss wird laut Ladestationsverordnung nicht mehr an neuen Ladestationen eingebaut. Bei älteren Ladesäulen können allerdings noch Typ 1 Anschlüsse vorzufinden sein. Aus der Reihe tanzt übrigens Tesla mit dem eigenen Tesla Supercharger-Stecker. Dieser basiert auf einem Typ 2-Anschluss und ermöglicht eine Ladeleistung von 135 kW an den Tesla-Ladestationen. Ladestationen mit „normalem“ Typ 2-Stecker können jedoch genauso genutzt werden.
WIE BEZAHLT MAN AN ÖFFENTLICHEN LADESÄULEN?
Insbesondere im Raum Sachsen eignen sich die App SachsenEnergie StromTanken, die SachsenEnergie-Ladekarte und Ladekarten anderer Anbieter per e-Roaming.
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Mehr InformationenDer Bezahlvorgang selbst ist dabei ganz einfach. Sie haben die Wahl zwischen verschiedenen Verifikations- und Abrechnungssystemen.
Zahlreiche E-Autofahrer nutzen Ladekarten von Anbietern des e-Roaming-Netzwerks, dazu gehören beispielsweise die Anbieter The New Motion oder Plugsurfing. Der regionale Energieanbieter SachsenEnergie AG bietet Ladekarten mit regionalen Vorteilspreisen an. Die Bezahlung funktioniert hier besonders intuitiv:
- Registrieren Sie sich bei einem der e-Roaming-Anbieter.
- Sie erhalten eine auf Sie persönlich ausgestellte Ladekarte.
- Halten Sie Ihre Ladekarte an das entsprechende Lesefeld der Station.
- Laden Sie nun Ihr E-Auto.
- Zum Beenden halten Sie die Karte erneut an das Lesefeld der Ladesäule.
Mit der App SachsenEnergie StromTanken lassen sich Ladesäulen schnell und einfach auffinden und der Ladeprozess lässt sich einfach per PayPal, Kreditkarte, SEPA oder Mobilfunkrechnung bezahlen. So funktioniert das Laden mit der App:
- Laden Sie die App „SachsenEnergie StromTanken“ im Apple App Store oder Google Play Store herunter.
- Öffnen Sie die App bei Ankunft an der Ladestation.
- Scannen Sie den QR-Code des Ladepunktes mit der App oder suchen sie ihn auf der interaktiven Karte
- Los geht’s mit einem Klick auf „Ladevorgang starten“ in Ihrer App.
- Der Ladepunkt zeigt den Beginn des Vorgangs an. Schließen Sie nun Ihr Ladekabel an.
- Mit „Beenden“ wird der Ladevorgang gestoppt. Die Abrechnung erfolgt nach Ihren Einstellungen.
Alle Systeme punkten mit einem einfachen Bezahlvorgang und zahlreichen angeschlossenen Ladestationen. Wir empfehlen Ihnen die Anmeldung bei mindestens einem der Dienste.
UNSER FAZIT: Wie lade ich ein E-Auto? Geht EIGENTLICH GANZ EINFACH!
Zugegeben: Die verschiedenen Stecker-Systeme, die Inkompatibilität einiger Modelle mit den Schnellladestationen sowie die Vielfalt an Bezahlsystemen fordert von den E-Autofahrern, sich vor dem Kauf und vor der ersten Fahrt mit dem Thema „Strom laden“ zu beschäftigen. Ganz so einfach wie „An die Tankstelle fahren und bezahlen“ ist es noch nicht. Doch auch beim Aufkommen des Verbrenners gab es noch kein so komfortables Tankstellennetz, wie wir es heute kennen. Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben. Klar ist: es wird noch ein wenig dauern, bis sich bestimmte Standards und Systeme durchsetzen. Auch heute können Sie aber schon unkompliziert und bequem mit dem E-Auto unterwegs sein, wenn Sie vor Ihrer Kaufentscheidung schauen, welche Systeme beispielsweise in der Nähe Ihrer Arbeit oder Ihres Zuhauses vorhanden sind. Insofern Sie Eigenheimbesitzer, Fuhrparkleiter oder Unternehmer sind, lohnt sich zudem die Einrichtung einer Wallbox, um Ihr Elektroauto günstig und unkompliziert über Nacht laden zu können. Energieanbieter wie die SachsenEnergie AG stellen Ihnen kostenfrei Informationen zur Verfügung, beraten zur Wahl der richtigen Box und installieren Ihre Ladestation auf Wunsch.
Sind Sie sich unsicher welches Elektroauto oder welche Ladeeinrichtung für Sie in Frage kommen? Dann helfen wir ihnen unter frag@umschalten gerne weiter.
Es erfordert ein wenig Umstellung, das E-Auto zu laden. Aber wie Chris und Lydia es in Ihrem Video zeigen: Eigentlich ist es ganz einfach. Und mit ein bisschen Übung und Gewöhnung wird das „Strom tanken“ bald genauso zur Routine wie das Treibstoff tanken. Haben Sie bereits Erfahrungen mit dem Laden eines E-Autos? Lassen Sie uns an Ihren Geschichten oder Tipps teilhaben und kommentieren Sie mit uns auf Facebook.